Digitale Direktvermarktung im Trend: Konsumenten wünschen Regionalität
- laura1cortesi
- 10. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Die Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln wächst rasant. Eine Studie der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ) aus dem Jahr 2022 zeigt, dass 40 % der Befragten praktisch bei jedem Einkauf regionale Produkte kaufen und drei Viertel mindestens wöchentlich zu Regio‑Produkten greifen (gabot). Besonders die Zahl der „Heavy User“, die bei jedem Einkauf auf Regionalität achten, hat in fünf Jahren um 14 Prozentpunkte zugenommen (gabot). Laut derselben Untersuchung bewerteten 37 % der Befragten regionale Produkte als „sehr positiv“ und 57 % als „positiv“ – keine der befragten Personen stand Regio‑Produkten negativ gegenüber (gabot).
Eine neuere Untersuchung der HWZ unterstreicht diesen Trend: Regionalprodukte erzielten 2022 einen Umsatz von 2 416 Mio. CHF, was 8,2 % des gesamten Schweizer Lebensmittelumsatzes entspricht (swiss-food). Seit 2015 ist der Umsatz jährlich um durchschnittlich 9 % gewachsen (swiss-food). 83 % der Befragten erwarten von regionalen Produkten ein hohes Tierwohl, und 35 % gehen von überdurchschnittlichen Rohstoffpreisen für Bauern aus (swiss-food). Damit zeigt sich: Konsumenten schätzen Regionalität nicht nur als Qualitätsmerkmal, sondern sehen diese Produkte auch als „soziale Produkte“ (swiss-food).

Selbstversorgungsgrad: Wie viel produziert die Schweiz selbst?
Laut Agrarbericht 2024 betrug der brutto‑Selbstversorgungsgrad der Schweiz 2022 53 %, der netto‑Selbstversorgungsgrad 46 % (agrarbericht). Der Selbstversorgungsgrad für pflanzliche Nahrungsmittel stieg auf 37 %, wobei Speisekartoffeln (79 %), Gemüse (49 %) und Kern- und Steinobst (75 %) am stärksten zulegten. Bei tierischen Produkten blieb der Selbstversorgungsgrad deutlich höher (brutto 95 %, netto 96 %). Diese Zahlen verdeutlichen, dass regionales Angebot zwar wächst, aber noch viel Potenzial besteht – insbesondere im pflanzlichen Bereich.
Food Waste: Ein Drittel landet im Abfall
Trotz des gestiegenen Bewusstseins landet noch immer rund ein Drittel aller in der Schweiz produzierten Lebensmittel zwischen Feld und Teller im Abfall. Das entspricht ca. 2,6 Mio. Tonnen pro Jahr. Rund die Hälfte dieser Verluste entsteht in Haushalten und Gastronomie, während die Landwirtschaft für 9 % des Food Waste verantwortlich ist. Die Hauptgründe: strenge Handelsnormen (krumme Rüebli, zu lange Gurken usw.) und ein zu grosses Angebot bei schnell verderblichen Produkten. Etwa 20 % der unverkäuflichen Ware wird an Tiere verfüttert, der Rest geht in Biogasanlagen sbv-usp.ch.
Digitale Plattformen wie Beyeli können helfen, Verluste zu reduzieren. Durch Echtzeit‑Bestandsübersichten, Vorbestellungen und flexible Abhol‑/Lieferplanung lassen sich Engpässe vermeiden und überschüssige Produkte effizient verteilen. Das steigert die Ressourceneffizienz und leistet einen Beitrag zur Nachhaltigkeit.
Digitalisierung in der Landwirtschaft: Status quo und Chancen
Die Schweizer Landwirtschaft wird rasant digitaler. Der Schweizer Bauernverband hebt hervor, dass Smart‑Farming‑Technologien bereits auf den meisten Betrieben im Einsatz sind und Prozesse automatisieren, Transparenz verbessern und neue Vermarktungswege eröffnensbv-usp.ch. Allerdings ist die Systemlandschaft fragmentiert: Auf Bundesebene existieren 14 Hauptanwendungen, und für den agrarpolitischen Vollzug setzen die Kantone noch fünf verschiedene Informationssysteme ein. Digitale Managementplattformen wie Barto werden inzwischen von etwa 5 400 aktiven Nutzern verwendet – ein Indiz dafür, wie schnell digitale Werkzeuge an Bedeutung gewinnen.
Neben der Datenerfassung spielt künftig Künstliche Intelligenz (KI) eine wichtige Rolle: Eine Bitkom‑Umfrage unter 500 landwirtschaftlichen Betrieben ergab, dass 79 % der Befragten die Digitalisierung als Chance sehen. 9 % nutzen KI bereits, weitere 38 % planen dies bitkom-research.de. Mehr als die Hälfte dieser Betriebe sieht das grösste KI‑Potenzial in der Klima- und Wettervorhersage (54 %), gefolgt von Markt- und Preisanalyse (36 %) und Ernte‑ und Produktionsplanung (28 %). Solche Technologien ermöglichen eine präzisere Planung, optimieren Erntezyklen und helfen, Nachfrage besser mit Angebot abzugleichen.
Klimawandel und Landwirtschaft: Herausforderungen und Anpassungen
Die Schweiz erwärmt sich deutlich stärker als der globale Durchschnitt. Laut Greenpeace‑Klimafactsheet lag die Erwärmung in der Schweiz 2011–2020 bei über 2 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau. Die höheren Temperaturen führen zu verschobenen Vegetationszeiten, geringeren Erträgen und weniger verfügbarem Süsswassergreenpeace.ch. Extremereignisse wie Trockenperioden nehmen zu, was die Böden austrocknet und das Risiko von Waldbränden erhöht. Gleichzeitig schmilzt das Gletschereis, wodurch Flüsse wie Rhein, Rhone und Aare im Sommer weniger Wasser führengreenpeace.ch.
Solche klimatischen Veränderungen zeigen, wie wichtig resiliente und effiziente Strukturen in der Landwirtschaft sind. Digitale Lösungen wie Beyeli helfen Produzenten und Hofläden, klimatische Risiken besser zu managen, indem sie den Bestell‑ und Lieferprozess flexibilisieren und für eine nachhaltigere Wertschöpfungskette sorgen.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen: Wachstumsaussichten 2025
Auch der wirtschaftliche Kontext hat Einfluss auf die Direktvermarktung. Die Schweizer Regierung musste im Juni 2025 ihre Wachstumsprognosen senken: Für 2025 wird ein Wachstum von 1,3 % erwartet, nach zuvor 1,4 %. Für 2026 wurde die Prognose von 1,6 % auf 1,2 % zurückgenommen. Solche Unsicherheiten unterstreichen die Bedeutung regionaler Netzwerke, die weniger von globalen Handelsströmen abhängig sind.
Fazit: Warum Beyeli jetzt besonders wichtig ist
Die aufgezeigten Zahlen und Trends sprechen eine klare Sprache: Konsumenten wollen regionale Produkte, der Selbstversorgungsgrad lässt sich noch steigern und Food Waste muss reduziert werden. Gleichzeitig bringen Digitalisierung und KI enorme Chancen für Produzenten, Hofläden und Händler. Klimawandel und wirtschaftliche Unsicherheiten erhöhen den Druck, effizient und nachhaltig zu arbeiten.
Beyeli setzt hier an: Die Plattform optimiert Bestell‑ und Lagerprozesse, verbindet Produzenten direkt mit Händlern und Hofläden und hilft, Überangebote zu vermeiden. Dank flexibler Vorbestellungen, Echtzeit‑Bestandskontrolle und automatisierter Buchhaltung können sich Produzenten wieder auf das Wesentliche konzentrieren – hochwertige Lebensmittel zu erzeugen. Für Konsumenten bedeutet Beyeli: echte Regionalität, Transparenz und frische Produkte – ohne Umwege.
Blog: Digitale Direktvermarktung im Trend: Konsumenten wünschen Regionalität
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